Viele Kraftsportler trainieren heute nicht nur eintönige Kraftübungen, sondern versuchen auch mit anderen Sportarten eine Kombination aus Kraft, Cardio und Flexibilität zu erreichen. Immer mehr Athleten besuchen deshalb verschiedene Kurse aus der Kampfsport-Szene, da die Athleten einen Ausgleich für ihren Kraftsport suchen. Aber nicht nur Kraftsportler haben Martial Arts neu entdeckt, sondern auch die Fitness-Szene, die inzwischen Tae Bo oder Boxercises ihren Mitgliedern als Kursangebote anbietet. Wir wollen dich im folgenden Artikel über die Vorteile eines Martial Arts Trainings informieren und dir aufzeigen, dass du als Sportler mit Trainingstechniken von Kampfsportlern auch erheblich dein Leistungslevel erhöhen kannst.
Was ist Martial Arts?
Wenn wir von Martial Arts sprechen, bedeutet dies im herkömmlichen Sinne eigentlich Kampfkunst. Martial Arts ist inzwischen ein Überbegriff geworden, der alle Stilrichtungen, Techniken und Rituale der einzelnen Kampfsportarten zusammenfasst. Dies bezieht sich sowohl auf Kampfkünste mit oder ohne Waffen. Die traditionellen Kampfkünste haben oft einen religiösen Hintergrund und wurden auch nur als reine Selbstverteidigung zum Selbstschutz angewendet. Kampfsport dagegen ist die sportliche Auseinandersetzung mit einem Gegner, wie es zum Beispiel im Ringen oder Fechten vorkommt. Da mit dem Erlernen von Kampfsportarten auch Geld verdient wird, ist heute kaum noch ein großer Unterschied zwischen reinen Kampfkünsten und Kampfsport festzustellen. Bestimmte Kampfkünste sind immer noch sehr gefährlich für den Menschen, da sie oft tödliche oder betäubende Techniken trainieren. Beim Kampfsport dagegen wird intensiv die korrekte Technik der Kampfsportart erlernt, damit diese in einem sportlichen Wettkampf angewendet werden kann.
Karate, Kung Fu und Co
Erst Mitte der 60er Jahre begann in Europa die Welle der Martial Arts-Szene, als viele asiatische Kampfsportler und Meister ihrer Kampfkunst nach Europa übersiedelten. In den 70er Jahren begannen dann die Fernsehsendungen mit diversen Kung Fu-Szenen, die natürlich die Masse in Bewegung setzte. Martial Arts war etwas unbekanntes und geheimnisvolles und zog die Betrachter in ihren Bann. Jeder wollte dann einen Karate Club besuchen und die eindrucksvollen Kicks und Schläge erlernen. Aber sehr schnell wurde auch festgestellt, dass es Jahre bedarf, bis eine Technik perfekt beherrscht wurde. Martial Arts besteht aus viel Körperbeherrschung, Selbstkontrolle und bestimmten Riten, die den Europäern völlig unbekannt waren. Disziplin und Geduld waren angesagt, was in einer schnelllebigen Zeit nicht einfach zu lernen ist. Dies war auch der Grund, dass traditionelle asiatische Kampfsportarten wie Karate oder Taekwondo mit einem farbige Gürtelsystem interessant gemacht wurden, damit die Schüler bei Laune gehalten werden. Alles beginnt mit einem weißen Gürtel und wird dann mit immer dunkleren Farben fortgesetzt, bis man schließlich mit einem schwarzen Gürtel zeigen kann, dass man ein Meister geworden ist.
Was bringt Martial Arts dem Kraftsportler?
Wichtig bei allen Kampfkünsten und Kampfsportarten ist die Körperkontrolle in der Bewegung. Man könnte inzwischen sogar behaupten, dass viele Kurse im Fitness-Center wie Tae Bo, Stretching oder Bauchtraining von den Trainingsmethoden der Kampfkünste abgeschaut wurde. Das Training bei Martial Arts ist ein Universaltraining, das den gesamten Körper mit Kraft-, Dehnungs- und Flexibilitätsübungen trainiert. Dies bedeutet, dass praktisch jede Sportart bestimmte Elemente der Kampfsport-Trainingsmethoden beinhaltet. Martial Arts legt Wert auf das Abhärten des Körpers und eine bestimmte Atemtechnik, die dafür sorgt, dass die Muskeln in der Bewegung angespannt oder entspannt werden können. Traditionelle Kampfkünste lernen ihren Schülern auch wichtige Nervenpunkte des Körpers, die als Angriffsfläche genutzt werden können. Ausdauer wird oft immer in der Bewegung trainiert, was wesentlich anstrengender ist, als eintöniges Joggen. All diese Elemente sind auch für einen Kraftsportler wichtige Komponenten, damit er sein Leistungslevel verbessern kann. Es geht dabei nicht um das Erlernen der Selbstverteidigungstechniken, sondern um die Verbesserung der körperlichen Flexibilität und Stabilität. Gerade Rumpf und Beine werden intensiv bei Martial Arts trainiert, was dem Kraftsportler sicher auch zu gute kommen kann.
Welche Kampfsportart eignet sich am besten für den Kraftsportler?
Alle Kampfsportarten basieren auf denselben Trainingsformen, sodass der Neuling bei den Trainingstechniken kaum einen Unterschied feststellen kann. Will er dann zusätzlich noch Techniken erlernen, sollte er sich eine Kampfkunst aussuchen, bei der er nicht zu komplizierte Techniken erlernen muss. Koreanische Kampfsportarten wie Taekwondo oder Hapkido eignen sich ideal für einen Einsteiger, da die Bewegungsläufe rund und nicht zu statisch wie zum Beispiel bei Karate sind. Ferner werden die Techniken locker und gelenkschonend in der Bewegung erlernt, was für einen Kraftsportler ideal ist. Das intensive Stretching und die weichen Bewegungen können mit der Zeit aus einem schwerfälligen Kraftsportler schnell eine beweglichen und durchtrainierten Athleten machen.
Martial Arts auch für Kraftsportler geeignet
Zusammenfassend kann man erwähnen, dass die Trainingsmethoden der diversen Kampfsportarten durchaus in ein Kraftsportprogramm integriert werden können. Der moderne Kraftsportler trainiert nicht nur Bodybuilding, sondern versucht auch Elemente von anderen Sportarten in seinen Trainingsplan zu integrieren. Allgemeine Fitness ist heute gefragt und nicht nur schwere Muskelmasse, was sich besonders durch neue Sporttrends wie Crossfit oder funktionales Training ausdrückt. Die Trainingsmethoden der diversen Kampfkünste sind Vorreiter für viele Entwicklungen in der Fitness-Szene und eignen sich perfekt für einen Kraftsportler, der sein Leistungslevel erheblich verbessern will.