Alle Bänke sind belegt, die passenden Gewichte vergriffen und dann nervt auch noch die Musik. Zusätzlich ist es zur Rush Hour um 18:00 Uhr wieder mal total überfüllt und wie ein Teil des Studiopublikums die Übungen ausführt ist mehr als nur abenteuerlich. Wenn selbiges dann noch versucht Tipps zu geben, die so gar nicht der Wahrheit entsprechen, ist es mit dem Spaß am Training vorbei. Jeder kennt die kleinen und großen Probleme, des ganz normalen Studioalltags. Anstatt sich nach Alternativen umzuschauen, beißen die meisten aber in den sauren Apfel und verlieren deshalb ein Stück ihrer Motivation. Wir empfehlen dir dein eigenes Home Gym aufzubauen. Was nach unglaublich hohen Kosten, zu viel Arbeit und zu wenig Ertrag klingt, ist in der Realität einfacher zu verwirklichen, als du glaubst. Wichtig ist nur, dass du dein eigenes Home Gym richtig planst und zielstrebig an die Sache herangehst.
Bevor es losgeht
Zunächst einmal solltest du dir natürlich klar machen, ob ein Home Gym notwendig ist. Wenn du mit deinem Fitnessstudio zufrieden bist und nur sporadisch oder als Ausgleich zu einer anderen Sportart trainierst, brauchst du sicherlich kein Home Gym. Nur fortgeschrittenen und ambitionierten Sportlern wird ein Home Gym einen echten Mehrwert bieten. Wenn das geklärt ist, mach dir klar wie dein Trainingsplan aufgebaut ist. Nicht nur der für die nächste Woche, plane auch die Übungen mit ein, die du unregelmäßiger in den Plan integrierst, um Abwechslung zu schaffen. Schreibe dir jedes einzelne Gerät und Gewicht auf, das du benötigst. Da du dir jetzt einen Überblick verschaffst hast, solltest du eventuell Übungen austauschen, wenn für diese eine aufwendige Maschine benötigt wird, die du sonst nicht verwenden kannst. Zu fast allen Übungen wirst du Alternativen finden und die benötigten Materialien reduzieren. Wenn jetzt immer noch Maschinen und nicht mehr nur freie Gewichte auf deinem Plan stehen, solltest du von dem Gedanken Abstand nehmen, ein eigenes Home Gym zu errichten. Wer mehr als Lang- und Kurzhanteln und Vorrichtungen für das Trainieren mit dem eigenen Körpergewicht benötigt, ist im Fitnessstudio an der besseren Adresse.
Der Grundbedarf
Unerlässlich für dein Training ist erst einmal eine Langhantelstange und die passenden Gewichte hierfür. Zusätzlich sind Power Racks, Squat Racks oder Squat Stands dringend benötigte Hilfsmittel. Da du von jetzt an alleine trainieren wirst, stellen diese Geräte sicher, dass du deine Hantel im Notfall ablegen kannst, wenn du die letzte Wiederholung nicht mehr bis zum Ende schaffst. Des Weiteren brauchst du Matten wie du sie aus deinem bisherigen Studio kennst, sonst sieht dein Boden schnell durchlöchert aus und muss repariert werden. Ansonsten sind eine Klimmzugstange und ein Dippbarren zu empfehlen, da du so durch Eigengewichtsübungen große Teile deiner Muskulatur trainieren kannst. Nicht zu unterschätzen ist auch die Gestaltung des Raumes selbst. Dein Home Gym soll natürlich in erster Linie den Fokus auf das Training legen, aber eine gewisse Atmosphäre kann das durchaus begünstigen. Hänge dir ein paar motivierenden Bilder auf, streiche die Wände und stell dir vor allem eine gute Musikanlage in dein Home Gym.
Qualität ist alles
Da du von deinem Home Gym vermutlich sehr lange etwas haben wirst, empfiehlt es sich, auf gutes Material zu setzen. Das fängt wieder bei der Hantelstange an, die in etwa 20 Kilogramm schwer, 220 Zentimeter lang und an den Enden rund 50 Millimeter dick sein sollte. Kürzere Stangen sind zwar auch erhältlich, werden aber nicht in die entsprechenden Racks passen und können oft nicht genug Gewicht aufnehmen. Dünnere und leichtere Stangen haben zu wenig Stabilität. Sie können anfangen sich zu verbiegen, wenn du mit viel Gewicht trainierst. Sei dir dessen beim Kauf stets bewusst und wähle dein Produkt sorgfältig aus. In der Regel sind gute Stangen für 100 bis 150 Euro zu haben, nach oben sind dem aber keine Grenzen gesetzt. Günstigere Stangen müssen nicht zwangsläufig von schlechterer Qualität sein, hier solltest du aber wachsam sein. Die zweite wichtige Anschaffung für dein Home Gym ist das Power Rack. Es ist flexibel einsetzbar und in der Regel sollte es stabil sein. Unterschiede gibt es vor allem im Bereich der Höhenverstellung der Ablagen, der Maximalbelastung und somit auch der Stabilität. Die Höhenverstellung ist dabei nicht zu unterschätzen, je feiner diese ist, desto besser. Bei zu hoch eingestellten Sicherheitsablagen kannst du nämlich nicht tief genug drücken, im umgekehrten Fall wird deine Brust zur Sicherheitsablage, was nun ganz und gar nicht zu empfehlen ist. Achte außerdem darauf, dass eine Klimmzugstange integriert ist, dann sparst du eine weitere Anschaffung.Gib also auch hierbei lieber mehr Geld aus, gute Power Racks für dein Home Gym können gerne 700 bis 800 Euro oder noch mehr kosten. Aus Gründen der Sicherheit und des effektiven Trainings ist diese Investition aber elementar. Das dritte etwas größere Investitionsobjekt ist schließlich die Bank. Aus jedem Home Gym ist sie nicht wegzudenken, weshalb du vielleicht für kleines Geld eine gebrauchte Bank erstehen kannst. Achte bei verstellbaren Bänken aber besonders auf Stabilität. Gerade, wenn du etwas weniger Geld zur Verfügung hast, solltest du dir liebe eine reine Flachbank kaufen. Diese erfüllen ihren Zweck ebenso gut und sind deutlich preiswerter. Nochmal der Appell: Achte darauf, dass alle Anschaffungen deinen genutzten Gewichten stand halten können. Denk auch daran, dass du dich in der Zukunft noch steigern wirst und sich die maximalen Belastungen für deine Geräte deutlich erhöhen können. Ist daran bereits im Vorhinein gedacht, sparst du Geld, Zeit und Arbeit.
Da fehlt doch noch etwas
Ohne die passenden Gewichte wird in deinem Home Gym nichts laufen. Bei den Scheiben gibt es gewaltige Preisunterschiede. Vermeintliche Profigewichte kosten schon mal 10 Euro pro Kilo, die günstigsten Varianten liegen bei 1,50 Euro. Da deine Gewichte im Endeffekt nur Eisen sind, in dem ein Loch ist, kannst du hier guten Gewissens auf billige Produkte setzen. Achte nur darauf, dass sie einen Durchmesser von 51 Millimetern haben, damit sie auch zu deinen Stangen passen. Kaufen kannst du die Scheiben mit einem Gewicht von 250 Gramm bis hin zu 50 Kilogramm. Dazwischen gibt es zahlreiche Stückelungen, für den Anfang empfiehlt es sich generell erst einmal rund 200 Kilogramm zu bestellen. Dabei brauchst du eigentlich keine Scheiben, die mehr als 20 Kilogramm auf die Waage bringen. Unbedingt kaufen solltest du die 0,5er Gewichte. Sie sind enorm wichtig, da besonders bei Trizeps- und Bizepsübungen kleinere Schritte notwendig sind. Pflicht sind ebenfalls die 20 Kilogramm Scheiben, da sie beim Bankdrücken und Kreuzheben so gut wie immer benötigt werden. Eine Stückelung könnte in etwa so aussehen: sechs mal 20 Kilogramm, zwei mal 15 Kilogramm, zwei mal 10 Kilogramm, vier mal 5 Kilogramm, vier mal 2,5 Kilogramm, vier mal 1,25 Kilogramm und schließlich sechs mal 0,5 Kilogramm. Letztendlich musst du natürlich selber wissen, welche Scheiben du wie oft benötigst, mach dir also auch hierfür wieder vorher einen Plan. Denk Daran, dass du nicht zu wenige Scheiben für dein Home Gym kaufst, sonst musst du bei jeder neuen Übung erst minutenlang die Gewichte von A nach B schleppen. Das Home Gym hat sehr viele Vorzüge zu bieten. Wer bereit ist etwas Geld und Zeit in die Hand zu nehmen, wird nie wieder auf freie Geräte warten, schlechte Musik beim Training hören und Mitgliedsbeiträge zahlen. Achte jedoch darauf, dass du vorher genau planst. Mach dir auch über den eigentlichen Nutzen des Home Gym Gedanken. Wenn du nicht gerne alleine trainierst und im Studio Freunde und Bekannte triffst, dann verschwendest du nur deine Zeit und dein Geld. Achte darauf, dass qualitativ hochwertige Ware für dein Home Gym kaufst und richte es dir nett ein. Dann kann dem Erfolg fast nichts mehr im weg stehen.