Kreatin ist definitiv zu Recht eines der beliebtesten und wenn nicht sogar das beliebteste Nahrungsergänzungsmittel überhaupt. Allerdings hast du bei der Auswahl die Qual der Wahl, denn anders als früher, als es im Grunde genommen lediglich Creatin-Monohydrat gab, befinden sich in den Händlerregalen heute zahlreiche Varianten mit und ohne Transportmatrix. Da sich diese Varianten einmal mehr einmal weniger stark voneinander unterscheiden, stellt sich natürlich auch die Frage danach, welche Darreichungsform für dich die beste ist. Dementsprechend wollen wir uns im Rahmen dieses Artikels einmal den Vorteilen von mikronisiertem, veresterten und gepuffertem Kreatin ansehen.
Creatin Monohydrat
Vorteil: Ein günstiges und seit Jahrzehnten bewährtes Produkt Creatin Monohydrat ist die weitesten verbreitete Kreatinvariante. Darüber hinaus basieren auch die meisten Studien, welche die Wirkung von Creatin zum Gegenstand haben, auf der Verwendung von Monohydrat. Somit können auch alle bis dato zutage geförderten positiven Effekte wie unter anderem die Steigerung der Muskelkraft, der Muskeldicke und der Maximalkraft direkt mit der Verwendung von Monohydrat in Verbindung gebracht werden. Hinzu kommt die vergleichsweise einfache Herstellung dieser Produkte, sodass selbst hochwertige Produkte für dich als Endkonsument vergleichsweise günstig sind. Diesen Vorteilen entgegen steht die Aussage von Herstellern neuerer Kreatinvarianten, die darauf verweisen, dass der Körper diese etwas besser aufnehmen kann.
Gepuffertes Creatin: Kre-Alkalyn
Vorteil: Es wird keine Ladephase benötigt Kre-Alkalyn ist eine besondere Form von Kreatin, die mit einem alkalischen Pulver wie Bicarbonat vermischt und somit gepuffert wurde. Diese Pufferung führt laut den Herstellern von Kre-Alkalyn dazu, dass im Magen deutlich weniger Creatin in das für den Leistungszuwachs nutzlose Abfallprodukte Kreatinin zerfällt. Da somit unter dem Strich größere Mengen Creatin in der Muskulatur ankommen, musst du auch deutlich geringere Mengen zu dir nehmen. Allerdings sind die Kapseln, in denen das Kre-Alkalyn meist verkauft wird, deutlich teurer als einfaches Monohydrat. Um festzustellen, ob die Pufferung des Kreatins einen messbaren Unterschied im Vergleich zum einfachen Monohydrat zur Folge hat, führte man im Jahr 2012 an der Texas A&M University eine Studie durch. Im Rahmen dieser Untersuchung verglich man die Leistungsentwicklung von zwei Probandengruppen über 28 Tage hinweg. Die eine Gruppe nahm 5 Gramm Kreatin Monohydrat am Tag, die andere Gruppe eine äquivalente Menge Kre-Alkalyn. Das Ergebnis war erstaunlich, denn beide Gruppen wiesen keine großen Unterschiede hinsichtlich der Kraftsteigerung und des Zuwachses an fettfreier Körpermasse auf. Interessant ist allerdings, dass die Gruppe, die große Mengen Monohydrat zu sich nahm, die in der Muskulatur gespeicherte Menge an Kreatin um 50,4 Prozent anheben konnte, während der Kreatinanteil bei der Kre-Alkalyn-Gruppe lediglich um 27,3 Prozent kletterte. Nebeneffekt des höheren Kreatingehalts in der Muskulatur war auch eine deutliche Gewichtszunahme, da jedes Gramm Kreatin Wasser an sich bindet. Auf der Leistungsebene läuft das Duell zwischen Monohydrat und Kre-Alkalyn allerdings auf ein klares Unentschieden hinaus.
Creatin Hydrochlorid (HCL)
Vorteil: Deutlich geringere Wassereinlagerungen, weniger Blähungen Der große Vorteil dieser Kreatinvariante liegt vor allem im Quervergleich zum Monohydrat darin, dass eine deutlich geringere Dosis pro Tag notwendig ist, um die gleichen positiven Effekte zu erzielen. In der Praxis liegt die HCL-Dosis pro Tag bei 1-2 Gramm, während du im Gegenzug gut 5 Gramm Monohydrat benötigen würdest. Ursächlich ist die Tatsache, dass es sich um eine mikronisierte Form von Creatin handelt, die deutlich effizienter in die Muskulatur gelangt, ohne große Mengen Wasser an sich zu binden. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass sich deine Muskeln weniger stark mit Wasser füllen, sodass sie trotz der Kreatineinnahme deutlich definierter aussehen. Hinzu kommt die Entlastung des Verdauungstraktes, zumal größere Mengen Monohydrat leicht zu Blähungen führen können. Studien belegen allerdings, dass es auf die Leistungssteigerung bezogen auch hier keinen nennenswerten Unterschied zwischen konventionellem Monohydrat und Creatin Hydrochlorid gibt. Solltest du allerdings großen Wert darauf legen, immer so definiert wie möglich auszusehen, kannst du dieser Kreatinvariante definitiv eine Chance geben.
Creatin Nitrat
Vorteil: Du benötigst geringe Mengen Creatin Nitrat ist eine der neueren Kreatinformen am Markt und kommt besonders häufig in Pre-Workout Supplements zur Anwendung. Laut Angaben der Hersteller liegt der Vorteil darin, dass die Kreatinmoleküle an Nitratmoleküle gebunden werden, was dazu führen soll, dass das Kreatin insgesamt besser in die Muskulatur aufgenommen wird und du damit deutlich geringere Dosen zu dir nehmen musst. Diese Aussage konnte eine Studie aus dem Jahr 2016 bestätigen, die die Wirkung von Creatin Nitrat und Kreatin Monohydrat unter die Lupe nahm. Was jedoch auch wiederum bestätigt werden konnte, ist die Tatsache, dass bei einer äquivalenten Dosis keinerlei Unterschiede hinsichtlich der Leistungsverbesserung festgestellt werden konnten.
Und der Gewinner ist…
Auch wenn immer wieder neue exotische Formen von Kreatin auf dem Markt erscheinen, so ist es doch immer wieder das gute alte Creatin Monohydrat, das die Nase vorne hat. Das liegt nicht unbedingt an der Effektivität, denn in dieser Hinsicht liegen die genannten Produkte im Regelfall gleichauf. Der große Faktor ist der Preis, denn während effektives Creatin Monohydrat sehr günstig zu haben ist, musst du für die »Exoten« mitunter sehr tief in die Tasche greifen. Wenn du hingegen nicht nur darauf aus bist, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu bekommen, sondern beispielsweise Verdauungsprobleme bei normalem Monohydrat hast, oder auch während der Kreatineinnahme extrem definiert aussehen willst, kannst du auch die anderen Darreichungsformen ausprobieren.