Energy-Drinks sind leistungsfördernd und machen fit in jeder Situation. Diese Attribute werden geschickt von der Werbeindustrie den trendigen Energy Drinks attestiert. Gerade in der Sport-Szene und bei den Jugendlichen gelten Energy-Drinks als leistungsförderndes und cooles Supplement. Auch viele Sportler trinken oft vor Beginn des Trainings einen Energy Drink. "Red Bull" und "Flying Horse" sind die Klassiker dieser Drinks, die weltweit als Erfrischungsgetränke verkauft werden. Nachfolgend wollen wir das Produkt Energy-Drink näher untersuchen und der Frage nachgehen, ob dieses Getränk tatsächlich eine leistungsfördernde Wirkung für den Athleten haben kann.
Was ist ein Energy-Drink?
Energy-Drinks werden im Lebensmittelrecht zu den coffeinhaltigen Erfrischungsgetränken wie zum Beispiel Coca Cola gezählt. Energy-Drinks enthalten die Ingredienzien Coffein, Taurin, Inosit und Glucuronolacton. Diese Getränke enthalten etwa 11 Prozent Zucker, was aber kein großer Unterschied zu den herkömmlichen Erfrischungsgetränken darstellt. Manche Getränke enthalten zusätzlich Myo-Inositol, das angeblich die Gedächtnisleistung und Fettverbrennung verbessern soll. Fast alle Energy-Drinks schmecken süß und belebend. Wichtiger als der Geschmack ist inzwischen für viele Verbraucher aber das trendige Outfit der Dose geworden. Besonders beliebt sind aufwendige Dosen-Designs mit schrillen Farben. In der Szene sind besonders Getränke von Herstellern gefragt, die ihre Drinks im Internet oder in Szene-Shops verkaufen.
Neue Kennzeichnungsvorschriften für alle Energy-Drinks
Energy-Drinks wurden mit bestimmten rechtlichen Vorgaben ausgestattet und müssen mit der Aufschrift "erhöhter Koffeingehalt" und der tatsächlichen Coffeinmenge in Milligramm pro 100 Milliliter gekennzeichnet sein. Ab Dezember 2014 muss sogar jedes Getränk mit einem Coffeingehalt über 150 Milligramm mit dem Warnhinweis "Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen" ausgestattet sein. Red Bull umgeht geschickt diese neuen Regelungen, da der neue 60 Milliliter-Energy-Shot als Nahrungsergänzungsmittel verkauft wird , obwohl es die gleiche Menge Koffein und Taurin wie eine normale Red-Bull-Dose enthält.
Was ist eigentlich Taurin?
Taurin oder auch Aminoethansulfonsäure befindet sich in fast allen Energy-Drinks. Taurin ist das biogene Amin der Aminosäure Cystein und spielt als Bestandteil von Gallensäuren eine Rolle im Fettstoffwechsel. Noch nicht empirisch belegt ist die These, ob Taurin auch als Neurotransmitter im Gehirn aktiv ist und die Wirkung von Coffein im Organismus verstärken kann. Unser Körper stellt täglich bis zu 125 Milligramm Taurin selbst her. Zusätzlich werden bis zu 400 Milligramm pro Tag mit der Nahrung aufgenommen. Rechtliche Vorschriften begrenzen bei Energy-Drinks den Taurinzusatz auf 4000 Milligramm pro Kilogramm. Es konnte bis heute nicht empirisch belegt werden, ob Taurin tatsächlich die körperliche Leistung steigern kann.
Steigert Coffein tatsächlich die Leistung?
Energy-Drinks, die in Deutschland hergestellt werden, dürfen maximal 320 Milligramm Coffein pro Liter enthalten. Das bedeutet, dass in einer 250 ml Dose rund 80 Milligramm Coffein beinhaltet sind, was etwa einer Tasse Kaffee entspricht. Coffein regt das Zentralnervensystem an, was kurzfristig zu einem erhöhten Blutdruck führen kann. Zuviel Coffein kann aber auch zu innerer Unruhe, Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führen, oder aber Herzrasen und Schwindel hervorrufen. Für einen gesunden Erwachsenen sind etwa vier Dosen Energy-Drink unbedenklich, was etwa vier Tassen Kaffee entspricht. Bei Kinder und Jugendlichen sieht das aber anders aus, da ein niedrigeres Gewicht und geringere Körpermasse die Verträglichkeit des Energy-Drinks erheblich verringern können.Inzwischen wurde der Warnhinweis ausgegeben, dass solche Getränke nur noch in begrenzten Mengen zu trinken sind. Zusätzlich werben Energy-Drinks mit Vitaminen wie zum Beispiel Vitamin B1, B2, B6, B12, Vitamin C und E. Oft enthalten bestimmte Energy-Drinks mehr Vitamine als die empfohlenen Tagesdosis. Für die allgemeine Gesundheit und eine angebliche Leistungsförderung ist diese hohe Konzentration an Vitaminen aber völlig sinnlos.
Energy-Drinks sind nicht zu empfehlen
Aus ernährungsphysiologischer Sicht sind alle Arten von Energy-Drinks eindeutig nicht zu empfehlen. Bis heute ist empirisch noch nicht nachgewiesen, welche Wirkung große Mengen von Coffein, Taurin, Glucuronolacton und Myo-Inositol tatsächlich in unserem Organismus haben. Nachgewiesen wurde aber, dass für Menschen mit bestimmten Allergien die Farbstoffe Chinolingelb (E104), Azorubin (E122) oder Brillantblau (E133) bedenklich sein können. Auch die angebliche Wirkung für Sportler als leistungsförderndes Supplement ist nur ein gekonntes Suggestionsmittel der Werbebranche. Fischölkapseln oder Protein-Shakes wirken da wesentlich besser und intensiver auf den Organismus. Energy-Drinks sind perfekte Werbeprodukte, die bestimmte Zielgruppen ansprechen wollen.