Ein alkoholisches Getränk gehört im Lebensstil unserer Gesellschaft genauso dazu wie Essen oder Atmen. Alkohol dient oft als sozialer Kommunikator und wird deshalb auch als "Gute-Laune-Droge" bezeichnet. Die erheblichen Nachteile wie verminderte Leistungsfähigkeit, eingeschränkte Bewegungskontrolle, Leberschäden oder Alkoholsucht werden gerne entweder verschwiegen oder verdrängt. Trotzdem spielt Alkohol immer noch eine wichtige Rolle in alten Traditionen und kulturellen Riten. Wir wollen uns aber nachfolgend mit dem Einfluss von Alkohol auf den Kraftsportler beschäftigen und aufzeigen, dass von dem Konsum von Alkohol auch in geringen Maßen gerade im Stadium der Fettverbrennung und dem Muskelaufbau auf jeden Fall abzuraten ist.
1. Alkohol besitzt fast soviel Kalorien wie Fett
Ein Gramm Alkohol in purer Form besteht aus rund 7,1 Kcal, dagegen besitzen die Nährstoffe Protein und Kohlenhydrate pro Gramm 4,1 Kcal und der Nährstoff Fett sogar 9,3 Kcal. Ein halber Liter Bier mit rund 5 Prozent Alkoholgehalt beinhaltet somit einen reinen Kaloriengehalt von 177,5 Kcal. Dazu kommen noch bestimmte Kohlenhydrate, so dass der Kaloriengehalt bei 0,5 Liter Bier am Ende bei rund 250 Kcal liegen kann. Da Alkohol aber aus leeren Kilokalorien besteht und somit keine Nährstoffe in den Stoffwechsel abgeben kann, verpufft die ganze Energiegewinnung. Ferner wird das aufgenommene Fett durch die Nahrung erst mal in die Fettdepots des Körpers transportiert, da der Stoffwechsel mit der Entgiftung des Alkohols noch beschäftigt ist. Alkohol sorgt nicht nur für eine hohe Kalorienaufnahme, sondern behindert die wertvolle Fettverbrennung, die gerade bei einem Kraftsportler wichtig ist.
2. Alkohol lockert die Hemmungen
Alkoholische Getränke haben eine enthemmende Wirkung auf den Menschen, was oft einen Kontrollverlust von Bewegungsabläufen und sprachlicher Artikulation hervorrufen kann. Dies hat dann zur Folge, dass eine niedrige Hemmschwelle zu Körperbewegungen führen können, die für Unfälle oder Verletzungen verantwortlich sind. Auch nimmt an den Folgetagen die Motivation ab, was sich dann in Lust- und Energielosigkeit zeigt. Die Folgeerscheinungen sind dann tagelange Schwächeanfälle, die verhindern, dass du für ein regelmäßiges Training erst mal keine Lust mehr hast.
3. Alkohol kann erhebliche Gesundheitsstörungen hervorrufen
Alkohol schädigt hauptsächlich die Leber, da dieses Organ für die Entgiftung zuständig ist. Aber auch das Herz-Kreislauf-System sowie Gehirn, Nervenzellen und die Magen werden durch den Konsum von alkoholischen Getränken erheblich belastet und sogar beschädigt. Auch Bluthochdruck und Schlafstörungen werden durch Alkohol hervorgerufen. Verschieden Studien haben inzwischen nachgewiesen, dass ein dauerhaft hoher Alkoholkonsum im Zusammenhang mit verschiedenen Krebserkrankungen wie zum Beispiel Speiseröhrentumor oder auch Brustkrebs stehen kann. Auch Fettstoffwechselstörungen und die Schwächung des Immunsystems kann als Ursache ein Alkoholproblem haben.
4. Alkohol senkt den Testosteronspiegel
Testosteron ist als körpereigenes Sexualhormon auch für den Muskelaufbau zuständig. Für den Kraftsportler ist es deshalb wichtig, dass er einen konstant ausgeglichenen Testosteronspiegel in der Trainingsphase besitzt. Mehrere Studien haben nun nachgewiesen, dass zu viel Alkoholkonsum auch dafür verantwortlich sein kann, dass der Testosteronspiegel im Körper gesenkt wird. Alkohol wirkt aggressiv in den hormonellen Abläufen und blockiert sogar wichtige Prozesse, die für die Bildung von Testosteron wichtig sind. Dies bedeutet, dass die Produktion von Testosteron für mehrere Stunden oder Tage blockiert werden kann und das Hormon somit für den Muskelaufbau ausfällt.
5. Alkoholische Getränke steigern den Appetit
Auch das Essverhalten ändert sich durch zu viel Alkoholkonsum, da Bier, Wein oder Schnaps auch eine appetitanregende Wirkung auslöst. Dies hat zur Folge, dass man unbewusst während oder nach dem Alkoholkonsum Nahrung einnimmt, die man eigentlich gar nicht essen will. Dies ist dann die Zeit der Chips, Flips und Pommes Frites, die dann auch dafür sorgen, dass die Fettdepots im Körper anschwellen. Oft führt der Alkoholkonsum zu einer maßlosen Fressorgie, bei der alle guten Vorsätze radikal über den Haufen geschmissen werden. Da der Abbau von Alkohol auch mehrere Stunden im Körper benötigt, wird das Training am nächsten Tag zwecklos sein, da Motivation und Energie fehlen.
Wie wirkt Alkoholkonsum in deinem Körper?
Der Alkoholkonsum gelangt sofort nach der Einnahme über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf. Rund ein Viertel des eingenommenen Alkohols wird über die Magenschleimhaut aufgenommen, während der Rest über den oberen Dünndarm in den Blutkreislauf gelangt.
Ob der Alkohol schnell Blut gelangt, beeinflussen die folgenden Kriterien:
- Warme alkoholische Getränke (Tee mit Rum)
- Kohlensäurehaltige alkoholische Getränke (Weizenbier)
- Alkoholische Getränke mit Zucker
- Schnelles Trinken
- Ein leerer Magen
- Individuelle Faktoren (Krankeiten, Immunschwäche)
Je schneller die alkoholischen Getränke in den Blutkreislauf gelangen, desto schneller wirst du betrunken. Die Blutalkoholkonzentration steigt dagegen langsamer an, wenn die Magenentleerung sich verzögert. Hierbei spielt die aufgenommene Nahrung eine wichtige Rolle. Sie ist dafür verantwortlich, dass sich der Alkohol länger im Magen befindet und von dort dann in den Darm gelangt. Bereits innerhalb einer Minute ist der Alkohol in der Leber angekommen. Die Leber ist das Hauptorgan zum Abbau von Alkohol im menschlichen Körper. Etwa 95 bis 98 Prozent des Alkoholabbaus finden in der Leber statt. Auch über Haut, Lungen und Nieren wird Alkohol in geringen Mengen ausgeschieden. Die Leber baut nun stufenweise mit Hilfe von verschiedenen Enzymen den Alkoholkonsum ab. Der Alkoholabbau durch die Leber braucht eine bestimmte Zeit und kann nicht durch Außeneinwirkung beschleunigt werden. Nachgewiesen wurde, dass pro Stunde im Körper etwa 0,1 bis 0,2 Promille abgebaut werden können. Die Geschwindigkeit dieses Abbaus hängt zum Beispiel vom Körpergewicht und vom Geschlecht der Person ab.
Bier, Wein oder Schnaps schaden dem Körper und dem Sportler
Die Risiken bei zu hohem Alkoholkonsum sind inzwischen in unserer heutigen Gesellschaft bekannt. Trotzdem wird bei vielen Sportlern oft ein Glas zu viel getrunken. Auch die strengen Diätvorschriften werden durch den Alkoholkonsum manchmal ausgebremst. Niemand hat etwas gegen eine gesellige Runde, die auch mal ein Gläschen Wein oder Bier trinkt. Aber du solltest dir immer Prioritäten setzen, was du tatsächlich willst. Wenn du nachhaltig Muskelaufbau betreiben willst, solltest du auf alkoholische Getränke verzichten. Ein Glas Bier hemmt die Fettverbrennung, blockiert den Muskelaufbau und sorgt dafür, dass du die Motivation für dein Training verlierst. Auch bei einer Diät oder Gewichtsreduktion ist Alkoholkonsum kein Thema. Alkoholische Getränke steigern das Hungergefühl und sorgen dann am Ende dafür, dass du anstatt abnimmst eher an Gewicht zulegst. Willst du das?