Wenn du gefragt wirst, was dick macht und ungesund ist, wird dir als Erstes die gute alte Schokolade einfallen. Es gibt keine andere Süßigkeit, die mit allen Festen des Jahres so in Verbindung gebracht wird. Wenn es um das „Sündigen“ geht, steht sie mit an erster Stelle. Sie schmeckt ja auch super. Als Kind hast du dich gefreut, Schokolade zu essen. Heute zögerst du erst einmal, weil du an deine Figur denkst.
In den letzten Jahren hat die Forschung über den Grundstoff der Schokolade – dem Kakao – einige bemerkenswerte Fakten herausgefunden. Kakao ist in der Lage, für dich zu arbeiten. Er kann sogar mithelfen, deinen Körper fitter und gesünder zu machen. Wie soll das gehen, fragst du dich. Kakao kann dazu beitragen, die Fettspeicherung in deinem Körper zu begrenzen, deine Stimmung aufzuhellen und die Leistung deines Herz-Kreislaufsystems ankurbeln. Das sind nur die bekannten Vorteile. Es wird Zeit, die Schokolade sinnvoll einzusetzen und ohne Schuldgefühle zu genießen.
Die Speise der Götter
Bereits die alten Azteken und Mayas verehrten die Schokolade und nannten sie die „Speise der Götter“. Der Kakao wurde zum „göttlichen Getränk“ und war nur der obersten Schicht vorbehalten. Der Kakao schmeckte bitter, hatte eine schlammige Konsistenz und wurde kalt getrunken. Trotzdem meinten sogar die spanischen Eroberer, eine Tasse ermögliche es einem Mann, den ganzen Tag ohne Esse auszukommen. Das Kakaogetränk der Azteken – die „Xocolatl“ – war wohl das erste Sportgetränk der Menschheit. Im 16. Jahrhundert brachten die spanischen Eroberer den Kakao mit nach Europa. Hier wurde er mit unzähligen Zusatzstoffen auf den hiesigen Geschmack ausgerichtet. So wurde aus dem wertvollen Kakao der Azteken die süße und ungesunde Schokolade der westlichen Industriegesellschaft.
Hier ist das Rezept für den „Xocolatl“ der Azteken zum Nachmachen:
Zutaten: 2 ¾ Tassen Wasser 1 grüne Chilischote in Scheiben geschnitten 1/8 Tasse ungesüßtes Kakaopulver 1 Teelöffel Vanille-Extrakt Zubereitung:
- Chilischoten 5-10 Minuten in Wasser kochen (ca. ¾ einer Tasse).
- Chilischoten entnehmen und 2 weitere Tassen Wasser hinzugeben.
- Flüssigkeit erneut zum Kochen bringen und die Vanille hinzugeben, wenn das Wasser sich erhitzt.
- Kakaopulver hinzugeben und 5 Minuten umrühren.
- Abkühlen lassen und servieren.
Die Xocalatl ist nicht süß und schmeckt auch nicht besonders lecker. Dafür ist es ein Turbogetränk für deinen Körper.
Schokolade entspannt
Kakao ist eine Frucht, die auf Bäumen wächst. Bei der Ernte werden die Kakaosamen entfernt und gemahlen. Das Kakaopulver entsteht, nachdem die fette Kakaobutter entfernt worden ist. Es ist sehr scharf und besitzt bemerkenswerte Nährstoffe, von denen du einige durchaus spüren kannst. Zum einen enthält das Kakaopulver Theobromin, das wie eine sanftere Form von Koffein wirkt. Es macht dich wach und stimuliert deinen Geist. Neben vielen anderen Inhaltsstoffen enthält das Kakaopulver auch Tryptophan, das eine Vorstufe des Neurotransmitterhormons Serotonin ist, welches eine beruhigende Wirkung hat. Ein weiterer wertvoller Pluspunkt des Kakaos ist Anandamid, das die Entspannung fördert. Das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe des Kakaopulvers führt zu einer klaren Stimmungsverbesserung.
Kakaopulver stärkt das Herz-Kreislauf-System
Studien haben ergeben, die im Kakopulver enthaltenden Flavonoide optimieren den Blutfluss und wirken sich positiv auf den Blutdruck und den Cholesterinspiegel aus. Dir ist ja bekannt, eine gute Durchblutung ist eine ideale Voraussetzung für den Aufbau von Muskeln durch dein Krafttraining. Deine Leistung verbessert sich und deine Erholungsphasen werden kürzer. Kakao enthält mit Arginin jene Aminosäure, die als unmittelbare Vorstufe von Stickoxid gilt. Stickstoffmonoxide sind wiederum entscheidende Faktoren des Blutflusses. Offensichtlich beeinflusst der Kakao auch den Umfang des Stickoxids sowie dessen Verweildauer im Gewebe. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Kakaopulvers sind die Antioxidantien. Sie bekämpfen die freien Radikale, die durch dein hartes Kraftraining im Körper freigesetzt werden. Forschungen haben ergeben, dass die Einnahme von dunkler Schokolade – sowohl bei Leistungssportlern als auch bei nicht sportlich aktiven Menschen – zu einer Reduzierung von Entzündungen geführt hat. Die genauen Mengen sind allerdings noch nicht wissenschaftlich festgelegt.
Kakaopulver kann helfen, einen schlankeren und fitteren Körper zu bekommen
Es hängt alles davon ab, welche Schokolade du zu dir nimmst. Je dunkler sie ist, desto besser ist sie auch. Die hohe Kalorienzahl solltest du niemals unterschätzen. Daher ist ein gesundes Maß absolut entscheidend, damit die Inhaltsstoffe des Kakaopulvers dir auch helfen können, deinen Körper fitter und schlanker zu machen. Die Kakao-Komponenten reduzieren die Effizienz der Enzyme, welche die Kohlehydrate und Fette verdauen. Diese werden dadurch weniger verwertet und landen nicht so schnell in den Depots. Ein weiterer Vorteil des Kakaopulvers liegt darin, die Aktivität bestimmter Gene zu begrenzen, welche die Fähigkeit zur Fettspeicherung erhöhen. Interessant ist auch, dass bei Studien erhöhte Vorkommen von Fettsäuren im Blut festgestellt werden konnten. Daraus resultiert die Annahme, der Konsum der dunklen Schokolade habe zu einem Anstieg der Freisetzung aus dem Fettgewebe geführt.
Welche Schokolade solltest du in welchem Umfang essen?
Es stellen sich zwei Fragen in Verbindung mit dem Schokoladenkonsum. Wie viel darfst du essen? Welche Schokoladensorten solltest du wählen? Eines sollte dir jetzt klar sein: Die gesundheitsfördernden Eigenschaften stammen aus dem Kakaopulver. Westliche Schokolade ist jedoch viel mehr als das. Die Zusatzstoffe – wie z.B. der Zucker – sind das Problem. Je dunkler sie ist, desto besser ist sie geeignet. Da du sicherlich einen westlichen Gaumen hast, wäre für dich als Einstieg eine Schokolade mit mindestens 70 % Kakaoanteil eine gute Wahl. Sie schmeckt noch süß genug. Im Laufe der Zeit kannst du den Anteil gerne erhöhen. Achte beim Kauf auf die Qualität. Es sollte der Kakaoanteil klar und deutlich auf der Packung stehen. Die Schokolade sollte so wenig Zucker enthalten, wie es möglich ist. Die tägliche Menge kannst du variieren. Zwischen 40 und 55 Gramm darf es sein. Doch auch bei hohem Kakaogehalt ist der Fett- und Kohlehydratanteil an den Kalorien sehr hoch. Bei 40 Gramm sind es ca. 200 Kalorien. Viele dieser Kalorien treten jedoch in natürlicher Weise auf, da sie direkt aus dem Kakao stammen. Im Gegensatz zu einer Milchschokolade konsumierst du hier nur halb so viel Zucker. Sei vorsichtig mit der Quantität und der Auswahl der Schokolade, dann wird sie dir mehr als gut tun.