Unser Organismus ist ein wahres Wunder der Evolution und ist dazu in der Lage sich den größten Herausforderungen anzupassen – eine Eigenschaft, die uns insbesondere in sportlicher Hinsicht zugutekommt. Dabei vergessen wir jedoch nur allzu leicht, dass es sich bei unserem Körper eigentlich um ein sehr fragiles Gebilde handelt, das zu rund 75 Prozent aus Wasser besteht. Es liegt auf der Hand, dass ein Wassermangel erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit hat. Verblüffend ist jedoch, dass es nicht einmal notwendig ist, große Mengen an Flüssigkeit zu verlieren, um erhebliche Einschränkungen zu spüren, denn bereits ein Wasserverlust von nur 2 Prozent lässt unsere Leistungsfähigkeit rapide absinken. Trotz dieser Erkenntnis trinken viele Menschen, und insbesondere Frauen, oft viel zu wenig. Ärzte und Gesundheitswissenschaftler empfehlen eine tägliche Wasseraufnahme von mindestens zweieinhalb Litern, um das reibungslose Funktionieren des Organismus sicherzustellen. Das klingt zunächst einmal nach einer ganzen Menge an Besuchen auf der Toilette, sodass du dich mit Sicherheit fragst, ob es das wirklich wert ist. Im Hinblick auf die folgenden gesundheitlichen Aspekte sollte sich diese Frage allerdings erübrigen.
1 – Wer zu wenig trinkt, neigt zur Ausbildung von Nierenproblemen
Den Gang zur Toilette, der untrennbar mit der Wasseraufnahme verbunden ist, solltest du in Zukunft nicht nur in Kauf nehmen, sondern auch deutlich positiver betrachten, denn genau genommen handelt es sich dabei schlicht und ergreifend um einen Mechanismus, der deinem Organismus dabei hilft, Giftstoffe aus dem Körper herauszuspülen. Du hast es vielleicht selbst schon einmal bemerkt, dass dein Urin sich dunkel verfärbt, wenn du vergleichsweise wenig trinkst. Die dunkle Färbung ist dabei ein Kennzeichen für einen hochkonzentrierten Urin, der eine hohe Konzentration an Giftstoffen und Stoffwechselendprodukten enthält. Diese Konzentration des Urins solltest du dringend vermeiden, denn sollten deine Nieren, die im übertragenen Sinne so etwas wie die Kläranlage deines Körpers sind, nicht ausreichend mit frischer Flüssigkeit durchspült werden, steigt die Gefahr für die Entstehung von schmerzhaften Nierensteinen. Darüber hinaus kann es auch zur Entwicklung von Darmkrebs oder einer gesteigerten Wahrscheinlichkeit von Herzinfarkten kommen.
2 – Eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme bremst deinen Stoffwechsel
In seinem Buch The Water Secret stellte der Wissenschaftler Dr. Howard Murad anhand zahlreicher unabhängiger Studien heraus, dass der Hydrierungsgrad des menschlichen Organismus einen extrem großen Einfluss auf die Stoffwechselrate hat. Unter dem Strich ist dieser Schluss auch nicht mehr als logisch, denn der Stoff, der unseren Organismus am Laufen hält, ist unser Blut, das sowohl für den Transport von Sauerstoff als auch für die Verteilung essenzieller Nährstoffe verantwortlich ist. Je geringer die Flüssigkeitsaufnahme eines Menschen also ist, desto eher neigt das Blut dazu, dickflüssig zu werden, wodurch sich seine Fließeigenschaften selbstredend drastisch verschlechtern. In der Folge gelangen sowohl Sauerstoff als auch Nährstoffe deutlich schlechter und vor allem langsamer in die Zellen, sodass der Organismus nicht wie gewohnt arbeiten kann. Darüber hinaus leidet darunter auch die Thermoregulation unseres Organismus, sodass dieser seine Leistungsfähigkeit reduziert, um ein Überhitzen zu vermeiden. Ein plakatives Beispiel ist ein Flüssigkeitsdefizit von nur zwei bis drei Prozent, das bereits einen Leistungsabfall von gut einem Viertel zur Folge hat.
3 – Unter Wassermangel leidet auch deine kognitive Leistungsfähigkeit
Was für die körperliche Leistungsfähigkeit gilt, behält seine Gültigkeit auch hinsichtlich der kognitiven Leistungsfähigkeit, denn auch dein Gehirn besteht sogar zu 85 Prozent aus Wasser. Dass schon eine leichte Dehydrierung einen erheblichen Einfluss auf die Gedächtnisleistung und dabei vor allem auf die Problemlösefähigkeit hat, belegt eine Untersuchung des psychiatrischen Instituts des Kings College in London. Im Rahmen eines Versuchs fanden die dortigen Wissenschaftler bei einem Versuch mit jugendlichen Probanden heraus, dass deren Gehirn bereits infolge einer leichten Dehydrierung deutlich an Volumen abnahm. Dies hatte zur Folge, dass sie in einem Computerspiel, bei dem es auf die Problemlösefähigkeit ankam, deutlich langer nachdenken mussten, als die Vergleichsgruppe, die einen normalen Hydrierungszustand aufweisen konnte. Nach der Aufnahme einer entsprechenden Menge Wasser, erreichten deren Gehirne allerdings schnell sowohl ihr Ausgangsvolumen als auch die normale Leistungsfähigkeit.
4 – Du neigst dazu, mehr zu essen
Wusstest du, dass dir die Aufnahme von Flüssigkeit auf einfache Weise dabei helfen kann, weniger zu essen, ohne dabei deinem knurrenden Magen ausgesetzt zu sein, was insbesondere im Zuge einer Diät von großer Bedeutung sein kann? Eine diesbezügliche Studie des Institute for Public Health an Water Research belegte diesen Effekt im Rahmen einer Untersuchung mit 45 erwachsenen Personen, die unmittelbar vor jeder Mahlzeit einen halben Liter Wasser zu sich nahmen. Nach einem Zeitraum von drei Monaten stand ein eindeutiges Ergebnis fest. Die Testpersonen konsumierten pro Mahlzeit zwischen 75 und 90 Kalorien weniger und nahmen damit im Vergleich zu einer anderen Testgruppe, die keine zusätzliche Flüssigkeit zu sich nahmen, gut zweieinhalb Kilogramm mehr ab. Was wäre also einfacher, als wenn du deine Diät mit Hilfe dieses einfachen Tricks optimierst?
5 – Wenn du zu wenig trinkst, wird deine Haut faltiger
Wie unsere Muskulatur, unser Blut und unser Gehirn besteht auch die menschliche Haut zu einem Großteil aus Wasser. Nicht umsonst verkauft uns die Schönheitsindustrie unzählige Cremes und Lotionen, die unsere Haut mit zusätzlicher Feuchtigkeit versorgen sollen, um der Bildung unschöner Falten vorzubeugen. All diese oberflächlichen Reparaturversuche versprechen jedoch nur einen minimalen Erfolg, wenn du nicht darauf achtest, genügend zu trinken. Im Prinzip stellt die Faltenbildung einen weiteren Schutzmechanismus deines Körpers dar, denn sobald eine Dehydrierung droht, neigt er dazu, Flüssigkeit in die inneren Organe zu ziehen, um die Stoffwechseltätigkeit so gut wie möglich aufrechtzuerhalten. Das Ergebnis sind die von uns Frauen gefürchteten Falten, die uns alt und müde aussehen lassen. Bevor du also darüber nachdenkst, einmal wieder Geld in eine neue Wundercreme zu investieren, solltest du dich vielleicht einmal hinterfragen, ob du nicht doch einfach ein paar Gläser Wasser mehr zu dir nehmen solltest.
6 – Du neigst vermehrt zu schlechter Laune, wenn du zu wenig trinkst
Dass sich ein direkter Zusammenhang zwischen schlechter Laune und zu wenig zu trinken herstellen lässt, belegt eine Studie der Tufts University aus Massachusetts. Im Zuge dieser Untersuchung absolvierten zwei Testgruppen ein 60 Minuten andauerndes Cardio-Workout. Während die eine Gruppe ausreichend hydriert war, schwitzten die Mitglieder der anderen Trainingsgruppe ohne ausreichenden Hydrierungsgrad. Am Ende des Workouts neigten überproportional viele Teilnehmer der Gruppe, die zu wenig Flüssigkeit aufgenommen hatten, zu Stimmungsschwankungen, Aggressionen und sogar depressiven Tendenzen, die sich aber schnell wieder verflüchtigten, sobald eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme erfolgt.
Fazit
Auch wenn es mitunter nicht unbedingt einfach, ist immer darauf zu achten, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen, solltest du dir aufgrund der Bedeutung, die Wasser für unseren Organismus hat, einen Ruck geben und es zumindest versuchen. Optimal ist eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von rund einem Liter pro 20 Kilogramm Körpergewicht.